Bei strahlendem Sonnenschein fand am Montag den 16. Juni 2025 unsere gemeinsam mit Feldling organisierte Veranstaltung „Feldgespräche“ auf dem Fliestedener Obsthof statt.

Die Veranstaltung richtete sich vor allem an Kölner Gastronom:innen und Vertreter:innen aus der Kita mit dem Ziel, die Arbeit der Landwirte transparent zu machen und alle Fragen seitens der Abnehmer zu klären. Der direkte Dialog stand klar im Fokus.

Ein Blick hinter die Kulissen

Nach einer kurzen Begrüßung ging es auch schon mit der Führung über den Hof und die angrenzenden Felder los. Sie zeigte eindrucksvoll, mit wie viel Sorgfalt und Fachwissen in dem Betrieb gearbeitet wird. Ganze 20 Apfelsorten und Kirschen werden angebaut, darunter neue und bisher nicht im regulären Verkauf erhältliche Sorten wie Valentina. Außerdem konnten nachhaltige Maßnahmen des Hofes aufgezeigt werden: Der Pflanzenschutz vor Fraßfeinden erfolgt so minimal wie möglich, nämlich mit gezielten Maßnahmen wie Netzen gegen Schädlinge. Hofeigene Bienen bestäuben die 336 Bäume auf dem Kirschfeld. Die Bewässerung erfolgt mit gesammeltem Regenwasser, die Ernte wird bedarfsorientiert und möglichst sortenrein schon auf dem Feld durchgeführt. Neben dem klassischen Verkauf sorgen die Kategorien „Klasse 2“ und „Futteräpfel“ sowie eine eigene mobile Saftpresse dafür, dass möglichst wenig des Obstes verloren geht.

Diskussion & Austausch

Im Anschluss an eine kurze Kennenlern-Runde im Stil des Speed-Datings ging es in den Diskurs. Gastronominnen und Gastronomen wiesen darauf hin, dass sie häufig mit zu hohen Mindestabnahmemengen konfrontiert sind, die gerade für kleinere Betriebe kaum zu stemmen sind. Hinzu kommt, dass sie die höheren Kosten regionaler Produkte gegenüber ihren Gästen rechtfertigen müssen – eine Herausforderung angesichts der oft vorhandenen Preissensibilität.

Die Landwirtinnen und Landwirte betonten dagegen, wie entscheidend eine langfristige Planung sowie eine verlässliche und kontinuierliche Abnahme ihrer Produkte ist, um wirtschaftlich arbeiten zu können.

Alle Beteiligten waren sich einig: Eine offene und kontinuierliche Kommunikation ist essenziell – sowohl im Austausch zwischen Produzentinnen und Produzenten und ihren Abnehmern als auch im direkten Kontakt mit den Kundinnen und Kunden. Die Feldgespräche machten deutlich: Nur durch den direkten Dialog lassen sich Missverständnisse ausräumen und neue Ideen entwickeln. Viele Herausforderungen liegen nicht allein in der Logistik oder im Preis, sondern auch im gegenseitigen Verständnis und Bewusstsein.

 

Fazit der Veranstaltung

Veranstaltungen wie diese sind ein wichtiger erster Schritt. Es braucht weitere Begegnungen, intensiveren Austausch und konkrete gemeinsame Ansätze, um eine nachhaltige Verbindung zwischen regionaler Landwirtschaft und Abnehmenden aufzubauen und zu stärken.

Fotos: Ernährungsrat für Köln und Umgebung e.V.

Ernährungsrat Köln