Kunstprojekt bringt Stadt und Land zusammen
Am 5.12.2020, um 12 Uhr, öffnet die erste Vermittlungsstelle für Ernährungsräume in Bonn. Mit dem temporären Projekt möchte das Künstlerduo Hoernemann & Walbrodt Stadt- und Landbewohner:innen die Möglichkeit geben, eigene Orte der Ernährung vorzustellen, neue kennenzulernen oder sogar zu erschaffen. Interessierte sind herzlich eingeladen, sich bis zum 12.12.2020 mit ihrem Input, Ideen oder Fragestellungen an die Vermittlungsstelle in der Budapester Str. 7 in der Bonner Innenstadt zu wenden. Wegen der Corona-Pandemie wird das Projekt überwiegend in digitaler Form stattfinden müssen. Daher soll die Vermittlungsstelle in erster Linie als Plattform dienen, um gemeinsame Events und Aktionen für 2021 zu planen und die Ideengeber:innen miteinander in Kontakt zu bringen. Inspiriert von dem Futter, das die Teilnehmer:innen liefern, werden die Künstler:innen ihren kreativen Beitrag in Form von überraschenden Interaktionen beisteuern. Beteiligungs-möglichkeiten wird es über ein Meeting-Tool geben. Außerdem wird die Arbeit der Vermittlungsstelle in den beiden Schaufenstern dokumentiert. Vorbeischauen lohnt sich also!
Informationen zum Projekt und ein Kontaktformular zur Vermittlungsstelle gibt’s unter www.stadtlandmarktbonn.de/veranstaltungen-und-aktionen/vermittlungsstelle-für-ernährungsräume. Über aktuelle Entwicklungen und Termine könnt Ihr Euch auch auf der Facebookseite des Vereins informieren: www.facebook.com/stadtlandmarkt.
Was sind Ernährungsräume?
Ernährungsräume sind Orte, an denen Ernährung in all ihren Facetten stattfindet. Sowohl auf dem Land als auch in der Stadt gibt es eine große Vielfalt solcher Räume, die nur teilweise miteinander verknüpft sind. Ganz offensichtlich: Auf dem Land werden Lebensmittel produziert, die in der Stadt konsumiert werden. Neben Supermarkt und Discounter, Wochenmarkt und Gastronomie gibt es in der Stadt aber noch jede Menge weitere Orte, an denen Essen beschafft, zubereitet und genossen wird. Nicht nur die Orte der täglichen Ernährung, sondern auch solche, an denen Landwirtschaft, Lebensmittel und Konsum anders gedacht werden. Und auf dem Land entstehen beispielsweise Initiativen, die die regionale Wertschöpfung wieder mehr in das Bewusstsein der Verbraucher:innen rücken wollen. Nicht zu vergessen die privaten Räume, in denen Ernährung stattfindet.
Die Orte, an denen diese und noch viele Dinge mehr rund ums Essen geschehen, will das Kunstprojekt durch interaktive Performances sichtbar und erlebbar machen. Ein großes Anliegen ist es dabei, die Ernährungsräume nicht isoliert zu betrachten, sondern sie zu vernetzen und miteinander in den Austausch zu bringen. Zentrale Fragen sind z. B. „Wo findet Ernährung statt?“, „Wer ernährt sich mit wem?“ und „Was wären zeitgemäße Ernährungsräume?“.
Die Initiator:innen
Die Vermittlungsstelle für Ernährungsräume ist ein gemeinsames Projekt des Künstlerduos Hoernemann & Walbrodt, der Bio-Stadt Bonn und dem Stadt.Land.Markt. e.V.
Hoernemann (Tanz, Improvisation, Performance, Körperarbeit) und Walbrodt (Skulptur, Bild, Zeichnung, Moderation) arbeiten gemeinsam an interdisziplinären Projekten, Performances und Interventionen. Damit geben sie Impulse für gesellschaftliche Transformationsprozesse, regen zum Anders-Denken und zu gemeinschaftlicher Kreativität an. In Form von konstruktiven Störungen des Bekannten und Alltäglichen bringt das Duo Kunst in sonst kunstferne Lebensbereiche.
www.communityartworks.de
Die Stadt Bonn ist im Frühjahr 2019 als erste Stadt aus NRW dem Netzwerk Bio-Städte beigetreten. Ziel der Mitgliedschaft in der kommunalen Arbeitsgemeinschaft ist es, den Ökolandbau, die Weiterverarbeitung und die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln mit kurzen Transportwegen und regionaler Wertschöpfung verstärkt zu fördern. Die Bio-Stadt Bonn will dazu Projekte und Maßnahmen initiieren, Öffentlichkeitsarbeit machen und die weitere Einführung von Bio-Lebensmitteln in ihren Gemeinschaftseinrichtungen unterstützen.
www.bonn.de/bio-stadt
Der Stadt.Land.Markt e. V. wurde im Sommer 2018 gegründet. Neben dem Betreiben eines Bauernmarktes und einer Marktschwärmerei in der Bonner Altstadt sowie der Foodcoop Bonn möchte der Verein Bonner*innen über geeignete Formate für eine nachhaltige Ernährung sensibilisieren und über verantwortungsvoll erzeugte Lebensmittel informieren. Das übergeordnete Ziel ist es, die Stadt-Land-Beziehung zu fördern und ihre Bedeutung für eine nachhaltige Ernährung hervorzuheben. Ein Beitrag für eine Ernährungswende in Köpfen und Töpfen.
www.stadtlandmarktbonn.de