Über 60 Gäste kamen am Freitagnachmittag, 20. August ins WandelWerk nach Ehrenfeld, um sich auf der Vollversammlung über die neusten Entwicklungen rund um den Kölner Ernährungsrat auszutauschen. Zum ersten Mal kam hier auch der neue Beirat des Ernährungsrats zusammen.
Zum zweiten Mal fand die Vollversammlung des Ernährungsrats statt und bot nicht nur Raum den Ernährungsrat kennenzulernen, sondern auch Impulse für dessen Arbeit einzubringen. Die Teilnehmenden kamen aus Zivilgesellschaft, Politik, Interessenvertretung, Wissenschaft und Wirtschaft und befassen sich mit dem Thema Ernährung, ob in der Bildungsarbeit, bei der Lebensmittelproduktion und -verarbeitung oder beim eigenen Gärtnern.
Die Strukturen bekommen Gesichter: das lebendige Organigramm
Dieses erste Kennenlernen, Netzwerken und Austauschen wurde im Anschluss in zwei unterschiedlichen Gruppen fortgeführt. Der neugegründete Beirat ging ins Séparée für seine erste konstituierende Sitzung. Alle anderen Teilnehmenden widmeten sich in einer 90-minütigen Arbeitsphase fünf Fragestellungen. Seit April dieses Jahres hat der Ernährungsrat offiziell eine neue Struktur als eingetragener Verein. Grund genug die neue, manchmal komplex erscheinende Organisationsstruktur den Anwesenden vorzustellen. Dafür wurden die Teilnehmenden ein lebendiges Organigramm eingebunden. Alle Anwesenden ordneten sich unter großen Schildern den jeweiligen Organen zu und gaben ihnen so im wahrsten Sinne des Wortes ein Gesicht.
Richtige Ansprache, Regionallabel, Landwirtschaft auf Dächern und Vernetzung
In wechselnden Gruppenzusammensetzungen ließen die Gäste ihren Ideen zu den folgenden Fragen freien Lauf:
- Wie können der urbanen Landwirtschaft in Köln aktivierende Impulse gegeben werden?
- Wie kann die Kommunikation des Ernährungsrats optimiert und die Reichweite erhöht werden?
- Wie können Zugang und Teilhabe zur Arbeit des Ernährungsrats für alle Kölner:innen gewährleistet werden?
- Wie kann die Vermarktung regionaler Produkte durch ein Regionallabel gestärkt werden?
- Sind Themensetzung und Zuschnitt der Ausschüsse noch passend?
Die intensiven Diskussionen lieferten fruchtbare Ergebnisse, die nun in die Arbeit der Ausschüsse, in den Vorstand, in die Geschäftsstelle und in die Projekte wirken.
Unter den Mitgliedern der parallel stattfindenden Beiratssitzung finden sich Vertreter:innen der Ratsfraktionen und der Verwaltung, aber sie kommen auch aus Bildung und Wissenschaft, Lebensmittelproduktion und -handel sowie aus anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen. Der Beirat ist sicherlich die größte Änderung in der neuen Organisationsstruktur und so diente diese erste Sitzung vorwiegend dazu, sich untereinander kennenzulernen, die gegenseiteigen Erwartungen abzustecken und eine gemeinsame Arbeitsweise festzulegen. Zukünftig will sich der Beirat zweimal im Jahr treffen und bei Bedarf zu weiteren Treffen zusammenkommen. Er wird den Ernährungsrat inhaltlich und strategisch beraten und sich für dessen Interessen in den jeweiligen Netzwerken der Mitglieder einsetzen.
Regionales Schmausen im verwandelten Autohaus
Der produktive Nachmittag fand seinen geselligen Ausklang beim gemeinsamen Kochen und Abendessen im Innenhof des WandelWerks.
Das Essen wurde mit Unterstützung von eifrigen Mitschnippler:innen von Nicolas Ting (von SocialFoodTure) in der offenen Küche des WandelWerks zubereitet. Es wurde regionaler Kinoa aus Pulheim von den Feldhelden Rheinland mit saisonalem Bio-Gemüse und Salat von Stadt, Land, Gemüse aus Stommeln gereicht, getoppt mit frischen Microgreens von Keimling.
Das WandelWerk als urbanes Transformationszentrum bot für all das den perfekten Rahmen: Wirklich erstaunlich, wie die vielen Räume des Autohauses inzwischen genutzt werden und mit wie viel Kreativität und Liebe sie umgestaltet und für den Wandel nutzbar gemacht wurden. Leider muss das WandelWerk wegen einer Nachnutzung des Geländes sehr bald die Liebigstraße verlassen und ist noch auf der Suche nach einem neuen Standort.
Es tat gut, so viele neue und bekannte Gesichter wiederzusehen und sich endlich wieder in live und Farbe auszutauschen!
Wir freuen uns auf das nächste Mal.
