Setup Food Strip –

Raum für innovative agrarische Geschäftsmodelle im Rheinischen Revier

Das Projekt „Setup Food Strip“ bringt neue Wertschöpfungsketten der regionalen Land- und Ernährungswirtschaft im Rheinischen Revier auf den Weg – von der Urproduktion bis zum Konsum. In einem zweijährigen Prozess wird zunächst ein Innovations-Areal aufgebaut, in dem Unternehmen neue Produktionskonzepte und Geschäftsmodelle erproben und etablieren können. Das Projekt soll die Ausbildung einer multifunktionalen, diversifizierten und stärker auf die regionalen Märkte ausgerichteten Land- und Ernährungswirtschaft unterstützen. Dazu bietet der Food Strip neuen Ideen und Konzepten Sichtbarkeit und Raum zur Entfaltung. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) fördert das Projekt durch das Programm „Unternehmen Revier“, das neue Wertschöpfung in Braunkohlerevieren im Zuge des beschleunigten Kohleausstiegs unterstützt.

Strukturwandel

Das Rheinische Revier wird neben dem Bergbau wesentlich durch die Landwirtschaft geprägt, die sich ebenfalls im Strukturwandel befindet. Das Revier liegt in der seit über 3000 Jahren landwirtschaftlich genutzten Jülicher Börde. Ihre Böden gehören weltweit zu den ertragreichsten und -sichersten. In den letzten einhundert Jahren hat die Modernisierung der Landwirtschaft einen grundsätzlichen Wandel verursacht, v.a. eine Konzentration auf wenige großflächig angebaute Marktfrüchte (Zuckerrüben, Getreide) sowie einen Rückgang der Anzahl landwirtschaftlicher Betriebe. Um diesem Trend zu begegnen, aber auch um Antworten auf Flächenkonkurrenzen, Umweltherausforderungen, Marktänderungen und neue Technologien zu finden, muss die Regionalentwicklung Laborräume fördern, in denen vor Ort und mit den Akteuren landwirtschaftliche Innovationen realisiert werden. Exemplarisch wurde dazu am Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur der RWTH Aachen das Modell eines solchen Areals entwickelt.

Projekt „Setup food strip“

Die bisherigen Ansätze werden nun als Verbundprojekt mit der FH Südwestfalen, dem Ernährungsrat Köln und Umgebung und weiteren Partnern aus Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft vertieft. Es soll geklärt werden, welche Akteure sich für und im Food Strip engagieren, welche Formen der Produktion, Verarbeitung, Verpackung Kommissionierung und Vermarktung für eine stärker regional ausgerichtete Land- und Ernährungswirtschaft nötig und sinnvoll sind, um den Strukturwandel zu unterstützen. Ziel ist es, ein entsprechendes verbindliches Interesse sowohl in der Wirtschaft als auch im politisch-administrativen Raum aufzubauen und mögliche Betreiber und Bewirtschafter des Food Strips zu identifizieren und zu binden. Dazu werden unter anderem Geschäftsmodelle geprüft und in Frage kommende Standorte räumlich mit Planungsentwürfen untersucht. Welche Akteure bereichern den Food Strip? Welche Bedürfnisse haben Neueinsteiger*innen in die Land- und Ernährungswirtschaft? Wie müssen das Innovations-Areal und nachgelagerte Betriebsstätten dimensioniert und erschlossen werden? Wie muss der Food Strip verortet und gestaltet werden, um der Innovationsbereitschaft der Land- und Ernährungswirtschaft im Rheinischen Revier und damit dem Strukturwandel ein Gesicht zu geben?

Fördermaßnahme: Unternehmen Revier (BMWi)

Projekttitel: Setup food strip (drei Teilprojekte: -Raum, -Landwirtschaft, -Netzwerk und regionale Vermarktung)
Laufzeit: 10/2019 – 06/2021
Fördervolumen: ca. 200.000 Euro

 

 

 

Ernährungsrat Köln